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Airbrush-Design

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Step westernmotiv

Schritt für Schritt Anleitung
Custompainting auf einem Kofferdeckel für einen Motorroller


Alle Rechte dieses Step by Step liegen beim Künstler Markus Müller -  Frühlingstraße 15 -  97616 Bad Neustadt . Sie sind nicht berechtigt diesen Step by Step,oder das zugrunde liegende Motiv ohne meine Einwilligung    (Nutzungsvereinbarung) in irgendeiner Form kommerziell zu verwenden. Veröffentlichung, Verbreitung, Veränderung, Verfälschung u.ä. sind ebenso untersagt. Sie dürfen das Motiv nur zu rein privaten Zwecken benutzen (Übung,Nachmalen) Keine Reproduktion in irgendeiner Form.

Diese Anleitung ist für den ambitionierten Airbrushmaler gedacht,  der sich auf diesem  Wege Tipps und Tricks aneignen möchte, wie eine Bemalung auf einem ungewöhnlichen Untergrund wie z.B. ein lackiertes Kunststoffteil, anzufertigen ist.

Aber auch dem Anfänger sei dieser Step by Step ans Herz gelegt, wird hier doch explizit und genau beschrieben, wie man mittels Freihandtechnik ein Portrait, ein Tiergemälde und Landschaft darstellen kann. Außerdem werden Tipps und Tricks vermittelt zur Vorbereitung des Untergrundes.

Die Idee zum Bild kam in diesem Falle vom Kunden, der die Vorgabe machte: Indianer, Bär, Wolf, Landschaft.
Also machte ich mich auf Suche nach (urheberechtsfreien) Fotos. Nachdem diese gefunden und per Bildbearbeitungsprogramm größenmäßig in Relation gesetzt waren, druckte ich sie aus und konnte mit der Arbeit beginnen.

Im folgenden erkläre ich die Vorbereitung des Untergrundes und anschließend die Entstehung des Bildes. Benötigte Arbeitsmaterialien werden “unterwegs” erwähnt oder erläutert.

 

Step 1:
Als erstes müssen die Aufkleber entfernt werden. Hierzu eignet sich am besten der Fön(Heißluftgebläse).
Vorsichtig anwärmen, bis sich der Kleber löst und der Aufkleber mit mehr oder weniger Mühe abgeht.
Vorsicht bei Kunststoffen: nicht zu stark erwärmen, um Verformungen zu vermeiden!

 

 

Step 2:
Als nächstes wird der Untergrund mit Schleifpad und Schleifpaste naß mattgeschliffen.
Beides ist im gut sortierten Fachhandel oder beim Autolackierer erhältlich.
Mit mäßigem Druck in kreisförmiger Bewegung schleifen Nach Schleifvorgang mit Wasser abwaschen

 

 

Step 3:
Das Ergebnis:
Eine völlig matte Oberfläche.
Sollten noch Spiegelungen zu sehen sein, Vorgang an der jeweiligen Stelle wiederholen.
Dies ist extrem wichtig, damit sich folgende Farb und Lackschichten innig mit der Oberfläche verbinden können.

 

 

Step 4:
Nun wird die Rückseite mit durchschlagsicherem Papier abgeklebt.
Auch hier bitte sorgfältig arbeiten, sonst geht Farbe oder Lack durch verbliebene Ritzen und muss arbeitsintensiv entfernt werden. Überlappungen des Papiers nochmals mit Band abkleben.

 

Step 5:
Jetzt wird die Fläche weiß grundiert. Ich benutze hier gerne eine weiße Füllgrundierung. 4:1 mit Härter angemischt, überdeckt diese Grundierung kleine Kratzer, und ergibt einen optimalen kratz- , radier-, sowie verdünnungsfesten Malgrund.

WICHTIG:
Der Unteregrund MUSS vor der Grundierung unbedingt gründlich entfettet werden. Hier bitte Entfettungsmittel vom Lackierer besorgen, Verdünnung löst Fette nur bedingt.

Nach Trocknung des Materials können die Oversprays mit dem pad vorsichtig wieder entfernt werden. ein weicher übergang wird später mit der Airbrush hergestellt.

 

Step 6:
Jetzt wird das Motiv übertragen.
Hierzu habe ich die Vorlagen, die ich vorher im Bildbearbeitungssprogramm auf die richtige Größe gebracht habe, SEITENVERKEHRT ausgedruckt und mit Bleistift auf Transparentpapier durchgezeichnet. Dieses lege ich nun so auf die Malfläche auf, daß das Bild wieder richtig ist. Dadurch ist das Graphit auf der Unterseite und kann durchgerieben werden. (Löffel, Fingernagel o.ä.)

 

Somit sind die Vorbereitungsarbeiten beendet und wir können mit der Ausführung der Malerei beginnen.
Nachdem ich die Übertragungslinien mittels eines Knetradiergummis auf das absolut nötige Maß abgetragen habe (kaum noch sichtbar), wische ich die Fläche sicherheitshalber nochmals mit Entfettungsmittel ab. Das wasserlösliche Entfettungsmittel (Silikonentferner), entfernt nur fettige Verschmutzungen und keine Farbe, es sei denn sie liegt lose oben auf.
im Folgenden verwende ich:

-Geduld
-Schmincke Aero-Color , Künstler Acryl Farben
-Geduld
-Knetradiergummi
-Radiergummi (verschiedene Ausführungen und Härtegrade)
-Geduld
-Glasfaserradierer (aus dem Technisch-Zeichnen Bedarf)
-Radierstifte (sehen aus wie Bleistifte)
-Pistole: Sotar 20/20 für extreme Feinheiten, und  Nonames zum Beitönen
-hab ich Geduld schon erwähnt?                                                                                     -ach ja, wer möchte kann als Malmittel wahlweise Weizenbier oder Rotwein benutzen        (zur Not geht Wasser)

 

Step 7:
Ich verwende die Farben immer stark verdünnt, bei etwa 1bar druck (pistolenabhängig)
Ich beginne mit der Ausführung des Bären. Diesen lege ich Freihand an und beginne bei den Augen. Zur Not könnten diese wegen der Kleinheit auch mittels schwarzem Buntstift gemalt werden. Dann das Fell. Vorsichtig arbeite ich mich an die charakteristischen Schattierungen heran und versuche gleichzeitig in kurzen Strichen die “Fellrichtung “ schon zu erfassen.Jetzt kommt der erste Einsatz des Glasfaserradierers. Hier bitte extrem vorsichtig arbeiten und nur ganz feine Struktur hineinarbeiten. Immer genau in der Vorlage schauen wie die Fellrichtung und Felllänge beschaffen ist. Nicht, daß das Tier hinterher aussieht, wie ein zotteliger Langfell-Yeti mit Fell das entgegen der Gravitation wächst.                  

Step 8:
Der Bär bekommt nun eine erste Schicht rotbraune Farbe aufgelegt, da sein Fell eher eine ins rötliche gehende Färbung aufweist. Hiebei verstärke ich wieder die Schattenbereiche. Evtl erneutes vorsichtiges Radieren mit dem Glasfaserradierer.
Foto Rechts  zur Darstellung der Größenverhältnisse

 

 

 

Step 9:
Nachdem ich das Rotbraun bereits in der Pistole hatte, begann ich auch gleich mit der Rothaut. Ebenso wie beim Bär beginne ich auch hier  mit den Augen und taste mich Stück für Stück vorwärts, erweitere den “Kreis” um die Augen, lege Schatten für Schatten, Verlauf für Verlauf an und arbeite mich dann immer feiner werdend bis zu den Falten und der Hautstruktur vor..
Hier benutze ich dann Radierbleistift (weich) und Knetgummi, um Hautstruktur und Falten zu stützen.
Hier gilt: weniger ist meist mehr! Denn die Airbrushmalerei verzeiht nur wenig: ist erstmal eine Kante zu stark, lässt sie sich nur schwer abdämpfen. Doch hier macht nur Übung den Meister.                                                              

Verbratene Zeit bis hier: ca 2,5 Std.
nicht entmutigen lassen, wenn´s am Anfang deutlich länger dauert.       

                          

 

 

 

Step 10:
Der Indianer wird erstmal noch mit Rotbraun um Hemd und Kopfputz erweitert. Dann geht´s dem Bär (obgleich KEIN Kragenbär) nochmal an den Kragen: er bekommt die nächste Farbschicht in Form von Gelbbraun (Ocker). Die Farbe wird nur locker verstärkend aufgelegt; kaum noch werden Details verstärkt. Wieder unter Orientierung am Original: wo das Fell gelber ist...
Dann wieder etwas radieren (mit dem Glasfaserradierer).
Der Indianer bekommt seine erste Schicht Ocker auf den Teint. Da das Gesicht ja schon ziemlich gut ausgearbeitet ist kann auch hier etwas nachlässiger gearbeitet werden. Wir färben vorsichtig das Gesicht ein und legen auch einen  Hauch über das Hemd und den Haarschmuck. Letztlich werden erste Schattenbereiche (Hemd und Kante unter dem Federschmuck) mit neutralem Dunkelbraun abgedunkelt. ebenso bekommt der Bär noch etwas tiefere Schatten. Wenn nötig wieder leicht mit Glasfaser- und /oder Radierstift arbeiten.

 

 

 

Step 11:
Der Kopfputz wird ausgearbeitet und die Schattenbereiche verstärkt.
 

 

 

 

Step 12:
Nun Beginnen wir den Wolf: Mit stark verdünntem Schwarz, da das Fell des Wolfes auch Schwarz enthält, formen wir den Wolf, beginnend mit den Augen, endend mit Glasfaserradierarbeiten. Wenn wir den Wolf soweit genau ausgearbeitet haben, brauchen wir ihn nachher nur noch mit Ocker einzufärben.

 

 

 

 

Step 13:

So wie hier: eine kleine Schicht Ocker und nochmal ein wenig Fellstruktur einarbeiten, und der Wolf ist fertig

 

 

 

 

Step 14:
Jetzt lege ich mit neutralem Grau den Hintergrund frei an. Hierbei achte ich darauf, grösstmögliche Asymmetrie hineinzubringen. Nichts ist schlimmer als 4 gleich grosse Berge im Hintergrund. Ausserdem beachte ich eine gewisse Dynamik im Aufbau, gleichsam eine “Richtung” , die das Auge beim Betrachten durchläuft. Hier vom Indianer über den Fluss zu den Bergen. Dies bildet die Gegendiagonale zum eigentlichen Bildbetrachten (links unten nach rechts oben) und erzeugt somit eine gewisse Spannung.

 

 

 

Step 15
Mit Cyan und Ultramarin gebe ich dem Himmel freihand einige Wolkenschlieren.
Die Berge im Hintergrund werden mit Neutralgrau und mit mit Ultramarin gemischtem Neutralgrau ausformuliert. Wer möchte kann hier gerissene Papierschablonen einsetzen. Der Fluss bekommt sein Wasser.
 

 

 

 

Step 16:

Letzter Schritt:

Mit verschiedenen Grüntönen, wird jetzt noch die Pampa und die nahen Hügel angelegt. Wieder entstehen durch radieren mit dem Radierstift Strukturen, wie die Grashalme. Letzte Gräser können mit dem Buntstift eingezeichnet werden.
Achtet bitte auf eine dunkle Kante am Fluß.
Sitting Bull bekommt noch rote Perlen in den Kopfputz und in die Halskette.

Jetzt noch signieren und klarlackieren (lassen)
 

 

 

Alle auf den folgenden Seiten gezeigten Bilder unterliegen dem Urheberrecht des Künstlers, mit allen sich daraus ergebenden rechtlichen Konsequenzen, was fremde Verwendung betrifft!